Gleisreinigung - leicht und günstig

Womit man als Gartenbahner immer zu “kämpfen” hat, ist die Stromversorgung des Rollmaterials. Die wohl beste weil absolut unabhängige Lösung ist der Einbau von Akkus.

Aber was macht der “Normalbahner”, der den Strom über die Gleise an die Loks und Wagen leiten muss?

Diverse Versuche mit Reinigungswagen, Materialien und Mitteln hatten nicht immer den gewünschten Effekt:

  • Das bekannte LGB-Reinigungsgerät als Unterbau für Zweiachser (Reinigungskufen) nutzt schnell ab und muss zumindest mit zwei Schrauben montiert werden. Im Allgemeinen bleibt dann der Wagen dieser Funktion vorbehalten.
  • Reinigungsflüssigkeiten wie das LGB-Reinigungs- und Dampfmittel, dessen Konkurrenzprodukte oder einfach nur Petroleum als Ersatz funktionieren nur begrenzt und nur dann, wenn der gelöste Dreck sofort abgewischt wird. Ansonsten setzt sich diese Schmiere auf den Rädern ab und verdreckt diese in kürzester Zeit.
  • Schienenreinigungsloks scheiden für mich wegen der Kosten aus. Auch wollte ich vermeiden, die Gleise derart mechanisch zu bearbeiten.
  • Mit einen Mob und Reinigungsfließ die ganze Strecke ablaufen, sollte ebenfalls ausscheiden.

Was bleibt also?

Im Spaßbahnforum wurde ich fündig: Einfacher Jeansstoff soll helfen (hier klicken).

Meine Abwandlung stelle ich hier vor:

1_EUR_Reiniger 003.300
1_EUR_Reiniger 005.300
1_EUR_Reiniger 006.300
1_EUR_Reiniger 007.300
1_EUR_Reiniger 009.300
1_EUR_Reiniger 014.300

Ein Versuch mit einfachen Jeansstoff von einer alten Hose hatte mich überzeugt, das Tuch sollte aber austauschbar sein, um es reinigen zu können.

Fündig wurde ich in einem sogenannten 1-EUR-Shop, in dem ich für zusammen 2 EUR zwei Mikrofasertücher und eine Packung Verschlußclips erstand.

Meine komplette “Reinigunseinheit”:

  • Reinigungsblock mit Mikrofasertuch
    (2 EUR für Tücher und Klammern)
  • Gummibesen zum Entfernen von Laub und aufgewirbelten Sand
    (5 EUR)
  • Wischtuchhalter (Block) für kurzes und schnelles Reinigen per Hand und im Tunnel
    (5 EUR Halter, 1 EUR Tücher)

Gesamtkosten: 13 EUR (Stand 11.2011)

Meine bisherigen Erfahrungen:

  • Trockenreinigung mit Mikrofasertücher und Jeansstoff ist effektiv, ausreichend und kostengünstig, Wobei die erste Reinigung mit dem Jeansstoff erfolgen sollte, da Pflanzenteile und andere Verschmutzungen wie Kletten am Microfasertuch hängen bleiben und dieses schnell verdreckt und dann keine ausreichende Wirkung mehr hat. Auch ist die Reibung ungleich höher. Diese hält sich beim Jeansstoff sehr in Grenzen, da er recht glatt ist.
  • Naßreinigung mit WD-40 oder Petroleum ist nur selten nötig. Es sollte aber immer nachgereinigt werden, um den gelösten Schmutz aufzunehmen.
    Inzwischen bin ich vollkommen von der Naßreinigung abgegangen, Dank der sehr guten Erfahrungen mit dem Jeansstoff.
  • Hinzu kommt eine regelmäßige Reinigung der Strom aufnehmenden Räder an Loks und Wagen, am besten gleich nach Betriebsende. Das geht durchaus mit einer langsam laufenden Kupferbürste an einem Minibohrer (z.B. Proxxon, Dremel). Dabei muss man aber vorsichtig vorgehen, damit die Chromebeschichtung der Räder nicht abgeschliffen wird. Ansonsten verdrecken die freigelegten Messingräder um so schneller.
    Auch hier gibt es bei mir keine Naßreinigung mehr, da sonst der Dreck mehr verteilt als aufgenommen wird.

Reinigung von Innenanlagen:

  • Zu intensive Reinigung beeinflusst mitunter den Fahrbetrieb. Eine zu saubere/glatte Oberfläche kann zu Reinbungsverlusten führen, so dass die Loks nicht mehr die volle Leistung erbringen.
  • Erste Wahl ist hier das Microfasertuch, da es trocken beste Ergebnisse ermöglicht und die Schienenköpfe ausreichend rauh belässt.
  • Größter Feind von Innenanlagen ist hingegen der Staub. Dieser lässt sich absaugen, was aber voraussetzt, dass feines Baumaterial wie Schotter oder filigrane Ausstattung fest verklebt ist.
    Vorsichtshalber kann aber über das Staubsaugerrohr ein Damenstrumpf gehalten oder gestülpt werden, der diese Feinteile auffängt.

Wie üblich:
Viel Spaß beim Nachbau!

Nach der Internetvorlage fertigte ich einen Reinigungsblock aus Holz, Leim und Schrauben. Die zusätzlichen Clips sind ebenfalls aufgeschraubt und halten das Tuch

Eines der Tücher kann je nach Größe halbiert oder sogar gedrittelt werden.

So sieht es dann fertig aus. Zu beachten ist, dass das Brettchen nicht zu breit ist, falls ältere LGB-Elektroweichenantriebe (mit drei Anschlüssen) verwendet werden, denn diese ragen über die Schienenoberkante heraus.

Das Tuch wird einfach nur locker eingespannt..

Diese Reinigungseinheit kann locker unter jeden vierachsigen Gütewagen mit Verstrebungen gelegt werden, wie hier. Die Verstrebungen halten das Brettchen in der Spur.

Die Brettchenkannten sollten vorne und hinten angeschrägt werden, um besser über Unebenheiten zu laufen.

Die Clips schauen nur wenig über die Wagenseiten hervor. Da sie mit Brettchendicke über der Schienenoberkante liegen, verhaken sie auch nicht an den alten Weichenantrieben.

Im Betrieb sollte der Wagen beschwert werden, damit er nicht aus dem Gleis gehebelt werden kann.

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