Lagerschuppen aus echten Tonziegel

Das Material kommt sortiert in einem stabilen Karton. Die Hölzer müssen entsprechend der Bauzeichnung zureckt geschnitten werden.
Halbe Dachziegel sind auch enthalten, so dass man keine Sorge wegen Bruch beim Teilen haben muss. Lediglich die Ziegel müssen nach Bedarf gekürzt werden.

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Von der Firma Compact-Ziegel www.c-o-m-p-a-c-t.de gibt es zahlreiche detaillierte Modelle, die wie beim großen Haus, aus gebrannten Ziegel, Mörtel und Holz bestehen.

Ein Bausatz, der es mir angetan hatte und den ich gerne probieren wollte, ist der Bahnhof Uderns, gelegen im schönen Tiroler Land Österreichs.

Sicherlich ist auch der Preis interessant, denn, obwohl keine maßstäbliche Ziegel, haben diese Modelle etwas besonderes, können leicht nach eigenen Vorstellungen umgestaltet werden oder erlauben dank erhältlicher Ergänzungspackungen neue eigene Projekte zu verwirklichen, was für mich ein eindeutiger Pluspunkt für diese Bausätze ist.

Aber nun genug der Vorrede. Beginnen wir mit dem Inhalt.

Im Bausatz ist alles Material enthalten, was zum Rohbau benötigt wird: Hölzer, wetterfester Fliesenkleber, Fenster (ohne Scheiben), Zimmerboden, Anleitung, Bauzeichnung und viele Tonziegel in unterschiedlichen Formen: flache, hohe und welche für's Dach, inklusive geteilter Dachpfannen und Abschlussziegel

Wer eine genauere Aufstellung benötigt, kann diese im Internetauftritt der Modellziegelei nachsehen. Dort ist jeder Bausatz in allen Einzelheiten abgebildet. Hier als Beispiel einmal der Link zur Aufstellung für den Bf. Uderns: (Modellbild: hier klicken)

Hier im Bild das wichtigste Handwerkszeug: Fenster, Steine, Mörtel und Minikelle werden geliefert, ebenso Holzleisten und gegebenenfalls die Beschläge (keine notwendig bei Uderns). Dabei ist auch eine Kurzanleitung, die fast etwas zu kurz gehalten ist, aber dennoch wertvolle Tipps für den Neueinsteiger ins Maurerhandwerk gibt.

Der Aufbau erfolgte bei mir auf einer alten Bodenfliese. Das richtige Mischungsverhältnis für den Mörtel musste ich mir erst einmal erarbeiten. . Er sollte cremig sein, nicht zu naß, damit er nicht davon läuft.
Es ist besser, kleine Mengen zu anzurühren als viel Mörtel nicht innerhalb der “Standzeit” verarbeiten zu können.

Der Socke war schnell hochgezogen und die Bodenplatten eingesetzt. Es musste stetig Maß genommen und die Mauer mittels Winkel kontrolliert werden.

Nun ein Wort zum Umbau. Die Kf.K.St.B. ist eine Staatsbahn, die natürlich sparsam arbeiten muss und daher gerne das Material der Umgebung einsetzt, hier also auch Holz für den Lagerraum. Daher hatte ich mir vorgenommen, den ursprünglich gemauerten Lagerschuppen in Holzbauweise zu verwirklichen.

Im Holzteil entschied ich mich für eine leichte Rahmenbauweise: Die Balken verband ich mit abgeknipste Nadeln und  wasserfestem Holzleim.

Hier nun das Lagerhausgerüst.

Alles zusammen passte soweit. Zusätzlich bekam das Gerüst Halt an den Mauern. Zur besseren Verklebung hatte ich wasserfesten Holzleim in den Zement gegeben, wie in der Bauanleitung empfohlen. Hier noch ein Tipp: Sollte ein Mauerstück wider Erwarten einmal abbrechen, dann lässt sich dieses einfach wieder mit wasserfestem Holzleim anfügen.

Das Verkleben verschiedener Materialien (also hier Kunststofffenster, Holz und Ziegel) gelingt mit wasserfestem Holzleim problemlos. Dieser wird entweder direkt aufgetragen oder unter den Mörtel gemixt. Der Mörtel selbst ist eigentlich wetterfester Fliesenkleber.

Das im heimischen Baumarkt besorgte Material kostete soviel wie der gesamte Compact-Ziegel-Modelle. Damit geht für das Preis/Leistungs-Verhältnis ein weiterer Punkt klar an Compact-Ziegel!

Nun der Bau des Dachstuhles. Eigene Befürchtungen, die Konstruktion könnte zu labil sein,, waren vollkommen unbegründet, wie ich später feststellen konnte. Dennoch entschied ich mich, einige Hölzer durch stärkere auszutauschen, so im Abstand, das die Dachziegel wieder nach Anleitung passten. Das war aber unnötig, denn die nach Bauzeichnung vorgesehene Konstruktion ist ausreichend stabil. Weiterhin gab meine Veränderung im späteren Dachmuster eine unnötige Verschiebung. Dazu aber später mehr.

Der Grundriss ist schnell übertragen. Wie jedes richtige Gebäude ist auch hier ein Fundament notwendig. Ich hatte es erst mit "fliegenden Aufbau" versucht, aber, wohl auch weil die Zementmischung nicht die richtige war, zerbröselte der erste Aufbau. Daher auch das "gebrauchte" Aussehen der unteren Ziegel.

In diesem Fall ist es eine wetterfeste Bodenfliese, die gerade noch passte, denn der Bahnhof ist hier gut 40 cm lang und locker 30 cm breit. Die Türen habe ich etwas größer gewählt als in der Vorlage gezeichnet.

Ungeübte sollten unbedingt den Bau auf gerade Wände und rechte Winkel kontrollieren. Das erfährt man auch, wenn man die Tipps liest. Aber ich konnte den Baubeginn nicht abwarten und setzte auf mein “Augenmaß” ...

Das Mauern geht schnell von der Hand. Das Mischen braucht nur zu Anfang etwas Übung. Cremig sollte die Mischung sein. Die Steine sind schnell gesetzt und die nächste Schicht folgte dann auch. Zum Zerteilen reichen zwei Zangen, schweres Geschütz wie Trennschleifer etc. muss nicht aufgefahren werden.

Mein Fazit bisher:
Diese Bausätze bieten Bastelspaß pur. Der Kreativität kann vollkommen freien Lauf gelassen werden. Die natürlichen Materialien passen sich schon im Rohbau in die Landschaft ein. Und weitgehend wetterfest ist es auch. Mauern und Dach haben für sich schon so viel Gewicht, dass alles auch sturmfest sein dürfte...

Wie bei der Wandkonstruktion wurden die Hölzer verleimt und einige zusätzlich "genagelt", also die Verbindungen mit abgeknipsten Nadeln verstärkt. Zum Trocknen wurde das nötige Gewicht gleich mitgeliefert: die Ziegel selbst.

Damit die Dachziegel richtig übereinander liegen, musste die erste Schicht unterfüttert werden. Dazu dienten abgebrannte Zündhölzer. Hier ein Bild vom Probelegen.

Ach ja, Probelegen! Wie schon beim Gartenbahnbau erfolgreich gemacht: Erst Nachdenken, dann Probelegen, dann Montieren und schließlich feststellen, dass es doch anders aussieht.
Ja, so ist es hier zum Teil auch. Die Tonziegel sind nun einmal nicht so glatt wie Plastik, weswegen mit Unebenheiten zu rechnen ist. Die lassen sich immer irgendwie ausgleichen. Und ganz ehrlich: Wenn es zu genau passt, wirkt es einförmig und letztlich langweilig.
Diese Ziegel haben nun einmal ihren eigenen angenehmen rustikalen Charme!

 

Die Giebelseiten waren dann auch schnell verkleidet, wie in der Anleitung vorgesehen mit Holz. Die Fenster passen übrigens perfekt zum Ziegelmaß. Hier die Büroseite, was beim eigentlichen Vorbild wohl der Schalterraum wäre ...

... und hier die Lageschuppenseite.

Nun zum Dach. Hier sei der Service der Modellziegelei noch einmal besonders gelobt. Beim Probelegen stellte ich fest, dass nicht ausreichend Dachziegel geliefert wurden, was einen Blick auf die oben erwähnte Internetseite mit dem Kartoninhalt bestätigte. Kurzer eMailwechsel, Zeit des Postwegs abgewartet und schon war ganz schnell der Rest geliefert, unbürokratisch und für mich kostenlos. Besser geht es nicht! Noch einmal meinen herzlichen Dank dafür.

Beim Bauen kam mir die Idee, das Dach anders zu gestalten. Das Muster aus kurzem und mittleren Dachziegelabstand hatte ich im Internet gefunden. Insgesamt würde der Eindruck verbessert, weil das Dach kleinteiliger wirkt, andererseits würde die Konstruktion deutlich dicker werden.

 

Ich entschied mich für die zweite (rechte) Variante. Allerdings musste ich dazu noch einige Dachziegel nachbestellen. Kein Problem, denn der Rest wird für die folgenden Bauten gebraucht.

Die Ziegel habe ich einfach mit Holzleim verklebt. Ein Abend, dann war es fertig. Der Leim hält so gut, dass die Ziegel eher brechen, als wieder abzugehen, was ich an einer Stelle leider ausprobieren musste ...
Ja und hier kann man die Folgen meiner geänderten Dachkonstruktion erkennen: die Dachpfannenabstände sind dann doch nicht so, wie von mir geplant, der Wechsel zwischen kurzem und langen Abstand kommt nicht so richtig zur Geltung.

Hier nun das eingedeckte Dach. Ein später vorgenommener Test mit Wasser zeigte, dass es dicht ist. Die Struktur ist nicht ganz so, wie ursprünglich zur Probe gelegt, gibt aber einen herrlich alten Eindruck. Insgesamt wirkt das Gebäude auf dem Bild sehr hoch. Tatsächlich ist es in natura nicht der Fall.
So, was fehlt sind natürlich der weitere Ausbau mit Türen, Fachwerk, die Pfeiler, und gealtert werden soll auch noch alles

Etwas Farbe tut den Rest. Aber das muss ich noch ausprobieren und werden darüber dann berichten. Noch ist die Express-Station der Kf.K.St.B. nicht vollendet.

Viel Platz zum Bauen ist nicht notwendig, eben gerade so viel, dass das Modell gut stehen kann und das Material bereit liegt. Das war in diesem Falle weniger als ein Küchentisch.

Die Bausätze enthalten je nach Art  z.T. auch Beschlagteile wie notwendige Scharniere (Lokschuppen) und Zubehör wie z.B. einen Amboss (kleine Schmiede). Das ist aber auf den jeweiligen Seiten genau abgebildet.

Insgesamt ging der Bau so fix, dass ich schon fast traurig war als die Fensterhöhe erreicht war und sich die Maurerarbeiten dem Ende näherten...

 

... viel Spaß beim Nachbau.

Um die Mauerfugen besser zur Geltung kommen zu lassen und einen gewissen Alterungseffekt an den Ziegeln zu erreichen, kann man die fertige Mauer auch mit einer feinen Metallbürste (per Hand oder Minibohrmaschine) putzen.

Hier die Treppe im Rohbau ...

... und mit der Mtallbürste behandelt.

Update:

Wie sieht es mit der Haltbarkeit nach drei Wintern aus?

Mehr dazu hier.

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