Dieses Mal wird die Kleine Dicke auf Funkfernsteuerung und Akkubetrieb umgebaut. Dazu soll eine - für mich - neuere Technik ausprobiert werden: Statt Blei- oder NiMH-Akkus sollenLi-Ion-Akkus den nötigen Fahrstrom liefern. Engagierte Akkufahrer benutzen Bleiakkus schon seit langem nur noch als Ballast ...
... nachfolgend die Vorstellung der einzelnen Bauteile.
Der komplette Stromlaufplan muss RC-Anfänger nicht abschrecken, denn die wesentlichen Komponenten (Empfänger, Fahrregler, Vierfach-Schaltmodul) lassen sich einfach zusammenstecken. Etwas kniffeliger, aber dennoch überschaubar, ist es hingeben bei den Akkus. Da der Akku trotz seiner geringen Größe einen hohen Strom abgeben kann, hier bis zu 2C, also bis zu 2 x 2600 mA = 5,2 A Dauerstrom, ist der Einbau einer Sicherung dringend empfohlen.
Hinzu kommen der Akku-Wächter (unterhalb der Zellen) und ein spezielles Ladekabel (unten rechts). Der übrige Aufbau ist sehr ähnlich mit den bekannten RC-Systemen.
Update: Durch Umbau hat sich der Schaltplan leicht verändert, der Akkuwarner steckt nun direkt in der Balancer-Buchse >> zum Umbau
Diese Zellen haben keinen Schutz gegen übermäßige Über- und Entladung. Daher ist der Positiv-Kontakt niedriger gebaut, was zu Kontaktproblemen im Batteriehalter führt. Es müssen also Kontakte nachgerüstet werden. Trotz des zusätzlichen Aufwands sind die Batteriehalter praktisch, da die Akkuzellen nicht einfach verlötet werden können.
Abhilfe findet sich in Form von Stuhlnägel, an die ich die zusätzliche Kabel löte, die ohnehin für den Balancer und die Ladeanschlüsse benötigt werden.
Die Zange dient hier als Halter für den Nagel. Um die Griffe ist ein Gummiband gespannt.
Hier die fertige Verkabelung:
Die zwei Kabel mit Bananenstecker gehen zur Stromverteilunsplatine, die linken vier bilden den Anschluß für den Balancer. Später wurden die Buchsen wieder enfernt und die Kabelenden verlötet.
Die Demontage des Gehäuses ist bei der 995001 besonders einfach, da sie als Einsteigerlok konstruiert und in der Urversion mit Batterien betrieben wurde. So müssen hier nun zwei Schrauben gelöst ...
... und an der Front ein Knopf gedrückt werden, um einen Haltehaken zu lösen.
Dann ...
... wird das Gehäuse nach hinten geschoben und abgenommen, da es dort von zwei Rastnasen gehalten wird.
Das ist etwas schwieriger, da dabei die Armaturen am Lokkessel etwas nach hinten gedrückt werden müssen..
Im Bild: Vergleich die verwendeten Li-Ion-Zellen(Größe 18650) zu herkömmlichen Akkus der Größe AA (Mignon), sowie zwei RC-Empfäner (4 bzw. 6 Kanäle).
Das Laufwerk kann entfernt werden, indem vorne und hinten die Abdeckplatten abnimmt, unter denen die Kupplungen befestigt sind.
Vom Vorbesitzer befinden sich noch Kabel am Getriebe, mit denen Strom zu denen von ihm zusätzlich montierten Leuchten geführt wird. Die Kabel werden entfernt.
Das Innere offenbart sehr viel Platz für Einbauten.
Nun eine “Stellprobe” mit Batteriefach und Fahrregler, der etwas groß ausgefallen ist. Dieses Modul, zusammenelötet aus einem “Volksregler”-Bausatz war gerade zur Hand und ursprünglich für ein RhB-Krokodil vorgesehen.
Eine genaue Beschreibung der einzelnen Elemente folgt gesondert.
Um später die Stromleitbleche im Inneren entnehmen zu können, müssen die seitlichen Rastnasen an den Haltern gerade gebogen werden.
Nachdem die Gehäuseschrauben entfernt wurden, können die beiden Schalenhälften auseinander gezogen werden.
Nun müssen alle Kontakt zu den Rädern unterbrochen werden, da die Lok nur noch über Akkus betrieben werden soll.
Die Räder werden abgeschraubt, aber Vorsicht beim Abnehmen: Die Kohlekontakte springen leicht heraus. Schließlich werden die Schienenschleifer demontiert.
Als erstes markiere ich den Motor, um mir die Richtung zu merken. Zwar kann der Motor bei diesem Modell nur in eine Richtung eingesetzt werden, aber dieses Verfahren habe ich mir grundsätzlich angewöhnt..
Bei dieser alten Motorvariante sind noch Kugeln als Lager an den Enden der Motorachse eingelegt. Neuere Motoren kommen ohne aus.
Dennoch ist Aufmerksamkeit geboten, denn die Kugeln werden nur durch das Getriebefett gehalten.
Das Getriebe selbst hat eine Säuberung nötigt.
.Zur Unterbrechung der Stromabnahme von den Gleisen entferne ich die Messingstreifen. Die Kabel für den Motorstrom werden später direkt an den Motor gelötet.
Mit WD-40 oder Caramba aus der Sprühdose und einen Pinsel lassen sich alle Getriebeteile und das Gehäuse leicht reinigen.
Ersatzweise kann auch das billigere Petroleum aus Baumärkten zur Reinigung verwendet werden, allerdings in der reineren Form und nicht das vielfach angebotene Lampenöl.l
Nun werden die Kabel direkt an die Motorkontakte gelötet.
Als Halterung für den Motor dient eine Rolle Lötzinn.
Als Schmiermittel benutze ich dieses Getriebefett- und öl, welche speziell für den Modellbau sind. Sie enthalten Teflon und sollten, wie jedes Schmiermittel, nur sehr dünn aufgetragen werden, das Fett bei höher drehenden Getriebeteilen, das Öl langsameren. Ein sehr kleiner Tropfen ist ausreichend. Mehr bewirkt schon das Gegenteil.
Die Stromkabel führe ich in etwa dort entlang, wo vorher der Messingstreifen lag. Kabelquerschnitt hier 0,5 mm², was aber mehr als genug ist, denn 0,25 mm² wären ausreichend für 2 - 3 A.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Beim Aufsetzen der Räder ist darauf zu achten, dass die Kuppelstangen gerade sitzen. Andernfalls sind die Achsen im Getriebe etwas anders einzusetzen.
Wenn der Getriebeblock wieder in den Rahmen gesteckt wird, müssen die Motorkabel durch ein Lock im Boden durchgeführt werden.
Vorteil des Batteriehalters ist es, die Akkus nicht verlöten zu müssen. Sie können bei Bedarf leicht ausgetauscht bzw. zur Wartung einzeln entnommen werden.
Zur Abschaltung des Akku-Wächtes genügt es, die äußeren Anschlüsse (negative und positive Spannungsversorgung) zu trennen, so dass die mittleren Leitungen (Spannungsabgriffe für die Spannungsmessung der einzelnen Zellen) direkt an das Balancerkabel weitergeführt werden können.
Mit den Umschalter wird zwischen Betriebs- und Lademodus gewechselt, so dass die Akku-Überwachung und alle anderen Verbraucher abgeschaltet werden können.
Update: Durch Umbau hat sich der Schaltplan leicht verändert, der Akkuwarner steckt nun direkt in der Balancer-Buchse >> zum Umbau
Oben ist die Anschlussbelegung für einen 3S1P-Akku zu sehen. Das meint: 3 Akkuzellen (3 S) sind in Reihe (S = Seriell) geschaltet. Es gibt nur diese eine Reihenschaltung (1 P), es sind keine weiteren (P < 2) parallel geschaltet.
Die 6 Zellen in einem 3S2P-Akku-Paket entsprechen demnach zwei des oben gezeigten Akkupacks, nur dass sie parallel angeschlossen sind: 3 Zellen in Reihe (3 S), sowie zwei dieser Reihen nebeneinander (2 P), macht 3 x 2 Zellen = 6 Zellen.
Beim Akkuwächter ist der erste Pin negativ, der äußere angeschlossene rechte positiv. In diesem Beispiel mit drei Zellen werden also 4 Pins belegt, so dass der 4. eine positive Spannung führt. Bis zu 8 Zellen können mit diesem Modul überwacht werden.
Die Kanalbelegung ist zu den anderen Loks gleich, so dass man sich nicht umgewöhnen muss. Bei einer kleinen 4-Kanalanlage wären daher z.B. noch Sound- sowie ein Servo- oder Schaltkanal möglich.
Die Li-Ion-Akkus sind kleiner, leichter und geben eine höhere Stromstärke ab, ohne dass die Spannung sonderlich einbricht - also das Richtige für einen Dauereinsatz in der Gartenbahn. Im Gegensatz zu den mit ihnen verwandten Li-Po-Akkus sind die Li-Ionen-Zellen leichter zu handhaben, müssen aber beim Laden ebenso balanciert und während des Einsatzes auf ihre Spannung kontrolliert werden, damit sie keinen Schaden nehmen.
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