Vorne links hat der schon im ersten Teil beschriebene Volksregler seinen Platz gefunden.
Das Fahrverhalten ist bestens. Der Regler verträgt bis zu 14 V und 15 A Dauerstrom, in der Spitze bis zu 20 A. Der Vor-/Rückwärtsregler hat einen Anlaufschutz, so dass der Motor beim Einschalten der Funkanlage nicht sofort zu drehen beginnt, auch wenn der Steuerknüppel auf "Vollgas" steht.
Zu beziehen ist der Fahrregler, der auch gleich den Empfänger mit Strom versorgt (BEC), hier modellbahn-regler.de
Der kleinere Fertigbaustein ist dort ebenfalls zu erhalten.
Der Empfänger, System bedingt einer von Planet hier in der 7-Kanal-Version, wird von mir beschriftet mit Hinweisen auf Strom- und Datenpins, damit ich nicht immer in der Bedienungsanleitung nachsehen muss, die dann natürlich , nicht zur Hand ist, wenn man sie braucht. Die kryptischen Zeichen werden mit einem Klebefilm gegen Verwischen geschützt.
Hier folgen nun die von mir gemachten Erfahrungen mit den einzelnen Modulen. Eine „Einkaufsliste“ bzw. genauere Verdrahtungsanleitungen gibt es im folgenden Kapitel.
Hier sieht man die Ladebuchsen und den Umschalter. Würde der Schalter weiter nach vorne und die Buchsen nicht hintereinander sondern parallel angebracht sein, hätte die Schaltpultnachbildung im Fahrstand nicht eingeschnitten werden müssen ...
Darum: Erst Messen, dann Bohren!
Zum Schluß ein Bild mit der Lage des Umschalters an der Unterseite. Der Schalter sollte so angebracht werden, dass er leicht zu erreichen ist, wenn die Lok komplett ab- oder auf Akku-Ladung umgeschaltet werden muss.
Insgesamt ist die Lok um 1,2 kg schwerer als sie seitens des Werks auf die Waage brachte. Damit erklettert sie sogar Zahnradbahnstrecken.Sie fährt mit 10 Zweiachsern gut 2 Stunden ohne anzuhalten (getestet!), wobei die Geschwindigkeit bei Vollgas (umgerechnet 60 km/h) auf zwei Drittel (auf ca. 40 km/h) abfällt, was aber über die Zeit kaum auffällt. Im normalen Betrieb mit moderater Geschwindigkeit (ca. 40 km/h) und Zwischenstopps und Betriebspausen reicht eine Akkuladung für einen ganzen Nachmittag. Schwere Züge fahren ohnehin nicht so schnell ...
Der Umbau ist nicht wirklich schwer und an drei oder vier Abenden gemütlich zu leisten, incl. Soundmoduleinrichtung. Allerdings sollte man sich vorher schon Gedanken über die Installation machen und die Bauzeit für den Fahrregler ist nicht enthalten.
Als Lautsprecher könnte besser ein Breitbandlautsprecher gewählt werden, der außerdem mehr Lautstärke bringt. Was dann allerdings an der Soundschaltung fehlt, ist eine Lautstärkeregelung.
Natürlich sollen noch alle Geräusche geändert, möglichst gegen Originalaufnahmen ausgetauscht werden. Das wird aber noch einige Zeit dauern, so dass die 2095 mittelfristig weiterhin als LKW-Diesel durch die Lande fahren wird.
Was fehlt, ist noch eine Ladeschaltung, die die Lok während des Betriebs aufläd. Der Akku wirkt dann wie ein überdimensionaler Puffer, der aber auch autarkes Fahren zulässt. Mein Favorit ist dabei der Akku von Yuasa NP3.2-12, der bei Starkladung zwar auch nur mit 0,8 A bei 14,5 V geladen werden kann, für den es dafür aber bei Schwebeladung (Laden beim Fahren) bei 13,7 V laut Datenblatt keine Strombegrenzung gibt. Das passt gut zu einem Laderegler-IC (z.B. von Conrad), das den Strom auf 1,5 A begrenzt und die Spannung auf 13,7 V. Als externe Bauteile sind lediglich zwei kleine Kondensatoren anzulöten und ggf. einige Dioden zur Stromflusssteuerung in den Stromlaufplan einzufügen.
Als praktischer erwiesen haben sich Li-Ionen-Akkus, wie ich sie beim Umbau der 99 5001 beschrieben habe. Bei Gelegenheit wird die ÖBB 2095 auf Li-Akkus umgerüstet.
Weitere Lok-Umbauten auf RC-Steuerung werden folgen.
Der letztlich verbaute Akku liefert bei 12 V bis zu 3,2 Ah. Einen Entladestrom von 0,9 A soll er über drei Stunden abgeben können, 1,2 A wenigstens über 2 Stunden. Das reicht im allgemeinen für einen Fahrtag mit Betriebspausen.
Das hat sich auf einem Fahrtag auch gestätigt: Die Lok schaffte ohne Anhänger im steten Auf und Ab eines hügeligen Geländes bis zu 3 Stunden Fahrzeit mit mittlerer Geschwindigkeit, wobei der Sound die meiste Zeit eingeschaltet war.
Der hier verbaute Akku wird unter Conrads Eigenmarke verkauft. Er kann nur mit 0,96 A maximal geladen werden, so dass es einige Stunden dauert, bis er wieder voll ist.
Ein vergleichbarer Akku von Panasonic verträgt hingegen 1,36 A Ladestrom, was die Ladezeit verkürzt.
Interessant ist aber, dass der Conrad-Akku schwebend (d.h. ständig) nachgeladen werden kann, ebenfalls mit 0,96 A maximal. Das bietet später die Möglichkeit, eine Schaltung nachzurüsten, mit der der Akku während der Fahrt über die Schienen aufgeladen werden kann.
Einen Bleiakku habe ich gewählt, da er keine spezielle Ladeschaltung benötigt, außer einer Spannungsbegrenzung (je nach Lademethode "dauernd" oder "stark" mit unterschiedlichen Höchstspannungen) und eine Strombegrenzung (hier maximal 0,9 A). Geringere Ströme schaden dem Akku nicht, verlängern nur die Ladezeit. Eine Anpassung des Ladestroms ist mit voranschreitender Ladung nicht notwendig, da dies automatisch bei Blei-Akkus passiert.
Meine Sandwich-Methode für die Befestigung: Etwas Schaumstoff mit Doppelklebeband oben und unten. Der Kleber kann sich so an den Untergrund anpassen und hat eine größere Klebefläche. Außerdem werden durch den Schaumstoff Erschütterungen abgefangen.
Der Schaltregler ist leicht über eBay zu erhalten, günstig im 10er-Pack (ca. 10 - 13 EUR je 10 Stück, incl. Versand aus dem Ausland). Bei einem Sendungswert bis 20 EUR fallen keine Zollgebühren an (Angaben Stand 07.2013, ohne Gewähr) Die Regler liefern etwa 10 Watt, maximal aber 1 A, also bei 12 V Ausgangsspannung 0,8 A, bei 5 V dennoch nur 1 A. Sie sollen zwar gegen Kurzschluß geschützt sein, aber man sollte diese Grenzen trotzdem beachten.
Aber günstiger kommt man wohl kaum an diese Schaltregler, denn weit kleinere aber dennoch robustere Schaltregler kosten bei Conrad etwa 11 EUR das Stück, das nur als Vergleich.
Der Vierfachschalter ist auf Ein/Aus eingestellt, d.h., mit dem ersten Knüppeltippen wird er eingeschaltet, mit einem weiteren wieder aus.
Es wird nur ein Fernsteuerkanal belegt, aber es können hier bis zu vier Funktionen geschaltet werden. Der Graupner-Schalter verträgt bis zu 4 A je Schaltkanal bei 21 V, die sich verschiedentlich einstellen lassen: Moment- oder Dauerschalter bzw. Blinken.
Es ist von Neuhaus Electronic zu beziehen über Conrad. Für knapp 80 EUR wird ein Programm mitgeliefert, mit dem eigene Sounds geladen und miteinander verknüpft werden können, so dass z.B. für einen Dieselmotor zusätzliche Geräusche automatisch abgerufen werden, je nach Fahrsituation. Betriebsspannung 9 - 12 V, mit zwei Soundkanälen sind zwei Geräusche gleichzeitig abspielbar, bis zu 64 Sounds mit einer Gesamtlänge von 6,5 min, wovon 16 Sounds oder Soundketten direkt über einen Kanal abgerufen werden können. Außerdem gibt es noch 8 Schaltausgänge, die mit Geräusche verknüpfbar sind. Allerdings sind für die Ausgänge noch Schaltverstärker notwendig.
Das Modul kann mit anderer ebenfalls beiliegender Software auch für analogen Betrieb umprogrammiert werden.
Ich hatte das Modul schon vorher probehalber für eine analoge Dampflok programmiert. Dabei konnten 8 Sounds direkt oder in Kombination bis zu 64 abgerufen werden, siehe hierzu im Video-Archiv, Soundmodul für eine Dampflok bzw. im Baubericht.
Die Programmierung eines Dieselmotors erscheint mir im ersten Augenblick recht kompliziert. So greife ich auf die vorhandene Beispieldatei eines Diesel-LKW zurück, bei der ich dann aber noch den Rückwärtsfahrpiepser löschen muss.
Nach dem Starten des ersten Sound der Kette (hier Motorstarten) werden alle weiteren Sounds für das Fahrverhalten automatisch abgespielt.
Eine Alternative mit 4 gleichzeitig abspielbaren Sounds, Zufallsgenerator, zusätzlichen Schalteingängen und Lautstärkeregelung ist das Modul von Beier, das sicherlich besser ausgerüstet ist, aber incl. Software 129 EUR kostet. Weitere Module bietet Benedini Sound ab 99 bis 215 EUR, je nach Ausstattung. Das Neuhaus-Soundmodul bewegt sich also trotz der 80 EUR im unteren Preissegment ...
Er stammt aus einem PC, hat nur 0,25 W Leistung, gibt aber eine ausreichende Lautstärke auch auf großen Anlagen ab.
Die Soundendstufe schafft mit 1,4 W, gut das Fünffache. Ein Breitbandlautsprecher wäre aber für Klang und Leistung besser.
Es ist ein 2 x Um mit Mittelstellung (Ein/Aus/Ein). So kann der Akku zum Laden auf die Buchsen geschaltet werden oder für’s Fahren zu den RC-Komponenten. Die Mittelstellung schaltet den Akku komplett ab. Es sollten mindestens 3 A schaltbar sein.
Hier sind sogenannte “Telefonbuchsen” verbaut. Sie passen für 4-mm-Stecker verschiedener Art, z.B. Bananen- und Büschelstecker.
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