LGB Postwagen
Umbau für den RC-Betrieb als Steuerwagen, Lichteinbau

Fahrregler und Funktionensauslösung

200.DSCF4309Als Fahrregler dient ein Volksregler von Modellbau-Regler.de, der als Bausatz geliefert wird. Der Zusammenbau ist nicht kompliziert. Der Regler kann dauerhaft 10 A Motorstrom regeln.

Der Fahrregler verfügt über sogenanntes BEC: Er versorgt auch den Empfänger und das Schaltmodul mit der erforderlichen Spannung.

Stromversorgung

100.DSCF4312Der Funkempfänger (links, Tactic TR624 von Hobbico) ist zum besseren Empfang unter das Dach geklebt. Daneben befindet sich auch der Akkuwächter, der nacheinander die Gesamt- und die einzelnen Zellenspannungen anzeigt.

Damit der Wächter nach dem Betrieb keinen weiteren Strom verbraucht, wird der Balancer-Stecker abgezogen. Dieser wird ohnehin für das Laden des Akkupacks benötigt.

Vom Batterie- zum Steuerwagen

Dieser Wagen wurde lange Zeit bei der KfKStB als Batteriewagen eingesetzt, um analoge Loks über deren Stromsteckdose am Heck anzutreiben oder weitere Wagen mit Energie für die Beleuchtung zu versorgen.

010.IMG_9208Nun erfolgt der Komplettumbau zum Steuerwagen. Er soll dann nicht nur die Geschwindigkeit der Lok steuern, sondern auch verschiedene Funktionen auslösen.

Das Prinzip: Ein Akkupack versorgt einen RC-Empfänger und einen Fahrregler mit Strom. Über eine Steckverbindung ist der Fahrregler mit dem Motor der Lok verbunden, denn für die Lok spielt es letztlich keine Rolle, ob sie den Fahrstrom über Schienen oder über die Steckverbindung aus den Postwagen erhält. Dabei werden werkseitige analoge Funktionen weiter betrieben, wie z.B. der automatische Lichtwechsel, Raucherzeuger oder wie bei der 996001 (Katalognummer 2080S) der analoge Sound.

Ãœber einen separaten Mehrfachschalter lassen sich aber auch bis zu vier weitere Funktionen einzeln an- und abschalten.

110.DSCF4174Die Akkuzellen von Samsung sind miteinander verlötet. Jede hat eine Nennspannung von 3,6 V mit 2500 mAh. In Reihe ergeben sich so 10,8 V. Befestigt sind die Zellen mit einem Batteriehalter.

Die schwarzen und roten Litzen führen zum Balancerkabel. Eingeklemmt ist der Batteriehalter zwischen zwei eingeklebte Holzklötze, die hier vorher einem Bleiakku Halt gegeben haben. Der Bleiakku ist für die Verwendung in Rollmaterial zu schwer und ineffektiv. Für ihn findet sich aber eine andere Aufgabe.

Die ersten Eindrücke

400.DSCF4324Wer will, kann den Kippschalter als Gederobenhaken tarnen ...

210.DSCF4309Um bis zu vier Funktionen, (jeweils wahlweise als Moment- oder Dauerfunktion) schalten zu können, wird dieser Mehrfachschalter auf einen Kanal des Empfängers gelegt.

Jeder Schaltausgang kann mit bis zu 4 A Dauerstrom bei 21 V Spannung belastet werden. 

Fazit

Äußerlich hat sich am Wagen nicht viel getan. Statt dessen hat er innere Werte. Das Steuerkabel ist im Betrieb kaum zu sehen aber wegen des Schrumpfschlauchs recht unflexibel.

Durch den Austausch des Bleiakkus durch die Li-Ionen-Zellen wurde viel an Gewicht eingespart. Die Kapazität von 2500 mAh ist vergleichbar mit der Leistungsfähigkeit der bisherigen Bleibatterie mit 3200 mAh. Beim Bleiakku fällt die Spannung schnell ab, wenn er mit einen “höheren” Strom von 900 bis 1000 mA belastet wird, so dass trotz der höheren Kapazität kaum mehr Energie aus ihm zu holen ist, ohne dass die Geschwindigkeit der Lok merklich nachlässt.

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Der Li-Ionen-Akku hält die Spannung ziemlich lange relativ konstant. Auch bei einer Stromentnahme von 800 - 1000 mA sinkt die Zellenspannung nur wenig. Der Bleiakku hingegen geht dabei deutlich in die Knie.

Die 996001 mit Sound, Licht und Raucherzeuger schafft mit diesem Wagen und vier weiteren Vierachsern im Schlepp bei umgerechneter Höchstgeschwindigkeit (50 km/h) um die 2 Stunden Dauerfahrzeit. Meine Heuer-Stainz mit drei zusätzlichen Wagen schafft bei ihrer Höchstgeschwindigkeit (30 km/h) das Zwei- bis Dreifache an ununterbrochener Fahrzeit.

Weiterer Pluspunkt für die Li-Ionentechnik: Diese Akkus sind in gerade einmal 3 Stunden wieder einsatzbereit!

Da der Wagen aber mit der Lok gekuppelt bleiben muss, eignet sich diese Kombination eher für Züge, die nicht oder nur selten getrennt werden, z.B. Personen- oder Ganzzüge.

Praktisch ist der Steuerwagen aber sicherlich, wenn Loks nicht mit eigener RC-Elektronik und Akkus aber mit einer kleinen Buchse ausgerüstet werden können.

Denkbar ist auch, Gastloks mit diesen Wagen das Befahren der ansonsten stromlosen Gleise zu ermöglichen. Dazu müssen die Loks über eine Stromsteckdose verfügen, die den Strom direkt an den Motor weiterleiten. Alle älteren Loks mit Steckdosen waren z.B. so ausgerüstet. Man bräuchte dann nur ein entsprechendes “Adapterkabel” vom Postwagen zur Lok oder einen separaten Stromanschluss. Aber den hat dieser Postwagen aus seinen Zeiten als Batteriewagen ja ohnehin noch ...

Es gibt für diesen Wagen also viel zu tun.

Viel Spaß beim Nachbau.

Die Leitungen für den Motorstrom und die Schaltfunktionen werden in einem Stecker zusammengeführt und mit Schrumpfschlauch verbunden.

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Das Kabel führt unten an der Tür durch das Scherengitter hindurch und ist etwas länger als der Abstand zur Lok. Durch den Schrumpfschlauch ist der Kabelbaum sehr steif. Notfalls kann man auch den Schrumpfschlauch weglassen und die Kabel anders zusammenhalten.

Beleuchtung mit LEDs

310.DSCF4177Durch den Wagen führen oben zwei Schweißdrähte, ca. 1,5 mm im Durchmesser. Sie sind stabil und gut zu löten. Hierüber werden die LEDs mit Strom versorgt. Die Drähte werden durch die vorhandenen Stromsteckdosen geführt und mit ihnen verlötet.

Der LED ist ein Widerstand mit 1,2 kOhm vorgeschaltet. Dadurch wird die Leuchtkraft herabgesetzt und der Stromverbrauch auf 10 mA minimiert. Widerstand und LED-Beinchen müssen isoliert werden.

320.DSCF4304Da die LED-Beinchen in ganzer Länge belassen wurden, können die Linsenköpfe leicht in eine andere Position gebogen werden.

In diesem Fall ist die LED auf den Schreibtisch im Dienstraum gerichtet.

Trotz oder wegen des relativ hohen Widerstands ergeben die warmweißen LEDs eine sehr realistische “Glühlampen-Beleuchtung”.

325.DSCF4175Für die Schweißdrähte sind Aussparungen in die Mittelwand geschnitten. Sicherlich kann man das auch “hübscher” gestalten ...

Am Tage ist die Beleuchtung kaum zu sehen, dafür aber besser in der Dämmerung oder Dunkelheit ohne grell zu wirken, eben wie Glühlampenlicht.

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410.DSCF4325Ein Blick in den Dienstraum.

420.DSCF4329Bei Dunkelheit erscheint die Beleuchtung deutlich heller. Die Kabel im Foto sichtbaren Kabel erkennt man aus der berühmten “Beobachter-Entfernung” nicht mehr.

 

120.DSCF4305Der Akku wird über den zweipoligen Umschalter entweder mit der Elektronik oder mit den Ladebuchsen verbunden. In Mittelstellung ist der Akku abgeklemmt.

Der Schalter ist an der Mittelwand befestigt und leicht durch die Ladetür zu erreichen.

Der Strom vom Schalter zur Elektronik wird über die bereits werksseitig vorhandenen Leiterbahnen am Boden des Wagens geführt.

125.DSCF4322Um im Notfalls die Elektronik schnell ausschalten zu können, ist der Kippschalter so montiert, dass der Kipphebel im Betrieb nach außen zeigt und zum Abschaltern nur nach innen gedrückt werden muss.

Das ist einfacher als ihn zum Abschalten nach außen ziehen zu müssen.

130.DSCF4308IDas Kabel vom Schalter zur Schrankimitation führt zu den Ladebuchsen. An der LED-Konstruktion sind  die Leitungen Litzen Richtung Akku befestigt. Die Kabel zu den Messingbahnen am Wagenboden führen zur Fernsteuer-Elektronik. 

Natürlich könnte man die Kabel noch tarnen, indem sie durch Rohre in den Raumecken oder entlang des Daches geführt werden.

Die Ladebuchsen am Wagenboden sind sogenannte Telefon- oder Messbuchsen. Einfaches Verschrauben genügt. Der Heißkleber stammt noch aus der ehemaligen Vewendung des Wagens als Batteriewagen.

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Die Telefonbuchsen sind relativ flach und lassen sich bei Bedarf gut reinigen. Wenn für diese Buchsen kein Platz ist, verwende ich sogenannte T-Stecker (auch Dean-Stecker).

Schalt-/Stromlaufplan

Der gesamte Aufbau ist recht einfach. Über den Kippschalter mit Mittelstellung kann zwischen Fahrbetrieb oder Laden des Akkus gewählt. In Mittelstellung wird die Elektronik als auch der Ladeanschluss stromlos gestellt.

_RC Belegungen Pläne Vers.3

Das Balancerkabel ist dauerhaft am Akku angeschlossen. Wird es an den Akku-Wächter gesteckt, kann während des Betriebs die jeweilige Zellenspannung geprüft und bei Unterspannung alarmiert werden.

Die zur Beleuchtung eingesetzten LEDs werden zusammen mit der Funkelektronik eingeschaltet. Dadurch ergibt sich eine optische Anzeige für den betriebsbereiten Wagen.

Der Fahrregler versorgt den Empfänger mit Spannung. Das Schaltmodul und der Fahrregler sind mit dem Anschlußstecker zur Lok verbunden.

Letztlich also ganz einfache RC-Technik, die aber jede analoge Lok zum Funkmodell werden lässt, solange sie eine entsprechende Steckverbindung besitzt.

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